Intro
Als leidenschaftlicher Läufer, der regelmäßig seine 10 km Runden im schönen Odenwald absolviert, weiß ich, wie wichtig es ist, auch bei schlechtem Wetter oder in den dunklen Wintermonaten das Lauftraining nicht zu vernachlässigen. Für meine HYROX-Vorbereitung und das allgemeine Ausdauertraining war ich schon länger auf der Suche nach einem soliden Laufband für zu Hause.
Das Christopeit TM 500S hat dabei meine Aufmerksamkeit erregt – nicht zuletzt wegen des attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses von 599€. Nach meinen positiven Erfahrungen mit verschiedenen Fitnessgeräten dachte ich mir: „Warum nicht mal ein Laufband ausgiebig testen?“ Gesagt, getan – ich habe das TM 500S vier Wochen lang durch alle erdenklichen Trainingseinheiten gejagt.
Spoiler: Es hat mich durchaus überrascht, was dieses kompakte Laufband alles drauf hat. Aber der Reihe nach – lass mich dir meine ehrlichen Erfahrungen aus vier Wochen intensivem Praxistest schildern.
Vorteile
Nach vier Wochen intensiver Nutzung haben sich einige klare Stärken herauskristallisiert:
Kompakte Bauweise: Mit 165 x 75 cm Stellfläche passt das TM 500S auch in kleinere Räume. Zusammengeklappt benötigt es nur noch 85 x 75 cm – das ist wirklich praktisch für alle, die nicht den Luxus eines eigenen Fitnessraums haben.
Solide Verarbeitung: Für den Preis ist die Qualität wirklich in Ordnung. Das 54 kg schwere Gerät steht stabil und wackelt auch bei intensiveren Laufeinheiten nicht bedenklich.
Leiser Betrieb: Einer der größten Pluspunkte! Ich konnte problemlos morgens um 6 Uhr laufen, ohne die Nachbarn zu wecken. Das ist Gold wert, wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt.
Einfache Bedienung: Die vier Direktwahltasten für die Geschwindigkeit sind genial. Während des Laufens schnell zwischen verschiedenen Intensitäten wechseln – das klappt problemlos.
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Für 599€ bekommt man hier wirklich viel geboten. Vergleichbare Modelle kosten oft das Doppelte.
Schwingungsgedämpfte Lauffläche: Die Dämpfung schont tatsächlich die Gelenke spürbar. Nach längeren Einheiten hatte ich deutlich weniger Probleme als beim Laufen auf Asphalt.
Nachteile
Aber seien wir ehrlich – kein Gerät ist perfekt, und das TM 500S hat auch seine Schwächen:
Begrenzte Lauffläche: Mit 130 x 40 cm ist die Lauffläche für größere Läufer etwas knapp bemessen. Bei meinen 1,85m merkt man das schon, besonders bei höheren Geschwindigkeiten.
Fehlende Pulsmessung: Hier hätte Christopeit wirklich mehr bieten können. Als jemand, der auf strukturiertes Training setzt, vermisse ich die pulsgesteuerten Programme schmerzlich.
Manuelle Neigungsverstellung: Die drei Steigungsstufen müssen manuell verstellt werden. Das ist umständlich und unterbricht den Trainingsfluss.
Kein Touch-Display: Das beleuchtete LCD-Display erfüllt seinen Zweck, wirkt aber etwas altbacken. Ein modernes Touch-Display wäre zeitgemäßer gewesen.
Keine App-Anbindung: In Zeiten von Smart-Home-Integration ist das schon ein Manko. Trainingsdaten manuell zu dokumentieren ist mühsam.
Testbericht – 4 Wochen
Kommen wir zu den harten Fakten aus meinem vierwöchigen Praxistest. Ich habe das Laufband bewusst in verschiedenen Trainingsszenarien eingesetzt:
Woche 1 – Eingewöhnung: Täglich 30-45 Minuten lockere Läufe zwischen 8-12 km/h. Erste Eindrücke waren durchweg positiv. Das Laufgefühl war angenehm, die Dämpfung spürbar besser als erwartet.
Woche 2 – Intensivierung: HYROX-spezifische Intervalle mit Geschwindigkeitswechseln zwischen 6 und 16 km/h. Hier zeigte das TM 500S seine Stärken: schnelle Beschleunigung, ruhiger Lauf auch bei höheren Geschwindigkeiten.
Woche 3 – Belastungstest: Längere Einheiten bis zu 75 Minuten bei konstanten 12-14 km/h. Der Motor lief auch nach über einer Stunde noch ruhig und gleichmäßig.
Woche 4 – Maximaler Stress: Tägliche Nutzung mit verschiedenen Familienmitgliedern (60-95 kg Körpergewicht). Auch hier blieb das Laufband stabil und zuverlässig.
Fazit nach vier Wochen: Das TM 500S hat meine Erwartungen übertroffen. Klar, es ist kein High-End-Gerät, aber für den Heimbereich absolut ausreichend.
Datenblatt
Hier die wichtigsten technischen Daten im Überblick:
Abmessungen:
- Aufgestellt: 165 x 75 x 133 cm
- Zusammengeklappt: 85 x 75 x 150 cm
- Gewicht: 54 kg
- Maximale Belastung: 130 kg
Leistung:
- Dauerleistung: 1,25 PS (0,92 kW)
- Maximale Leistung: 2,5 PS
- Geschwindigkeitsbereich: 1-18 km/h
- Steigung: 3 Stufen (manuell)
Lauffläche:
- Größe: 130 x 40 cm
- Schwingungsgedämpft
- Transportrollen vorhanden
Ausstattung:
- Beleuchtetes LCD-Display
- 9 automatische + 3 manuelle Programme
- 4 Direktwahltasten für Geschwindigkeit
- Handsensoren für Pulsmessung
Lieferumfang & Setup
Der Aufbau war überraschend unkompliziert. Im Karton fand ich:
- Das vormontierte Hauptteil
- Konsole mit Display
- Handläufe
- Komplettes Montagewerkzeug
- Deutschen Aufbauanleitung
- Sicherheitsschlüssel
Die Montage dauerte etwa 45 Minuten – und das ganz ohne Fluchen! Die Anleitung ist verständlich geschrieben und die wichtigsten Schrauben waren bereits vormontiert. Einzig beim Anschließen der Display-Kabel musste ich zweimal hinschauen, aber auch das war machbar.
Tipp: Unbedingt zu zweit aufbauen. Das Hauptteil ist mit 54 kg schon recht schwer.
Qualität & Optik
Optisch macht das TM 500S eine solide Figur. Die schwarze Grundfarbe mit roten Akzenten wirkt sportlich, ohne aufdringlich zu sein. Die Materialqualität ist für diese Preisklasse in Ordnung – kein Vergleich zu meinen High-End-Laufuhren, aber deutlich besser als erwartet.
Was mir positiv aufgefallen ist: Sämtliche Schweißnähte sind sauber verarbeitet, die Lackierung ist gleichmäßig aufgetragen und auch nach vier Wochen intensiver Nutzung zeigen sich keine Verschleißspuren.
Das Display wirkt etwas retro, erfüllt aber seinen Zweck. Die blaue Hintergrundbeleuchtung ist auch bei Tageslicht gut ablesbar. Die Konsole ist stabil montiert und wackelt nicht – das kenne ich von günstigeren Geräten anders.
Leistung
Der 0,92 kW Motor überraschte mich positiv. Auch bei der maximalen Geschwindigkeit von 18 km/h läuft er noch ruhig und gleichmäßig. Die Beschleunigung erfolgt stufenlos und ohne ruckeln – das ist wichtig für Intervalltraining.
Besonders beeindruckt hat mich die Konstanz: Auch nach längeren Trainingseinheiten bleibt die Geschwindigkeit stabil. Bei meinem alten Heimtrainer aus dem Fitnessstudio kannte ich das Problem, dass die Leistung nach 30 Minuten nachließ.
Die maximale Belastbarkeit von 130 kg ist großzügig bemessen. Ich habe das Laufband mit verschiedenen Personen getestet – von meiner 60 kg schweren Frau bis zu meinem 95 kg schweren Trainingspartner. Überall lief es stabil und zuverlässig.
Training & Laufgefühl
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen – und das TM 500S schlägt sich wirklich gut! Die schwingungsgedämpfte Lauffläche macht einen spürbaren Unterschied. Nach meinen üblichen 10 km Runden auf Asphalt kenne ich das Gefühl in den Knien nur zu gut. Auf dem TM 500S war das deutlich angenehmer.
Die 130 x 40 cm Lauffläche ist für Läufer bis 1,80m völlig ausreichend. Bei meiner Körpergröße von 1,85m wird es ab 15 km/h etwas eng, aber für normale Trainingsgeschwindigkeiten passt es.
Was das Laufgefühl angeht: Es fühlt sich natürlich anders an als draußen zu laufen, aber deutlich besser als auf vielen Studio-Laufbändern. Die Oberfläche bietet guten Grip, auch bei intensiveren Einheiten rutsche ich nicht weg.
Technologie
Hier ist Luft nach oben. Die 12 Programme (9 automatische + 3 manuelle) sind okay für den Einstieg, aber für ambitionierte Läufer etwas dürftig. Besonders vermisse ich pulsgesteuerte Programme – gerade für die HYROX-Vorbereitung wäre das Gold wert gewesen.
Die Handsensoren für die Pulsmessung funktionieren, sind aber nicht sonderlich genau. Im Vergleich zu meiner Garmin-Laufuhr weichen sie um 5-10 Schläge ab. Für ein grobes Monitoring reicht es, für strukturiertes Training eher nicht.
Das Display zeigt die wichtigsten Werte an: Zeit, Distanz, Geschwindigkeit, Kalorienverbrauch und Puls. Die Ablesbarkeit ist gut, die Bedienung intuitiv. Moderne Features wie App-Anbindung oder Bluetooth sucht man vergebens.
Lautstärke
Ein echter Pluspunkt! Das TM 500S läuft wirklich leise. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten bleibt es angenehm ruhig. Ich konnte problemlos morgens um 6 Uhr trainieren, ohne dass sich die Nachbarn beschwert hätten.
Zum Vergleich: Mein altes Vibrationsplatten-Training war deutlich lauter. Das TM 500S erzeugt hauptsächlich ein leises Summen des Motors und das gedämpfte Auftreten der Schritte. Fernsehen beim Training? Kein Problem!
Die Transportrollen sind ebenfalls leise – wichtig, wenn man das Laufband regelmäßig wegräumen muss.
Lagerung
Hier spielt das TM 500S einen seiner größten Trümpfe aus: die platzsparende Klappfunktion. Das Aufstellen dauert keine 30 Sekunden, das Zusammenklappen genauso wenig. Die Hydraulik-Unterstützung funktioniert einwandfrei – kein ruckartiges Zuklappen.
Zusammengeklappt passt es in jede Ecke. Bei mir steht es im Keller zwischen Waschmaschine und Regal – perfekt! Die Transportrollen machen das Verschieben zum Kinderspiel, auch für meine Frau kein Problem.
Einziger Minuspunkt: Eine Bodenschutzmatte ist nicht dabei und sollte unbedingt dazu gekauft werden. Ohne Matte hinterlässt das 54 kg schwere Gerät Druckstellen auf empfindlichen Böden.
Nach vier Wochen intensivem Test kann ich sagen: Das Christopeit TM 500S ist ein solides Einsteiger-Laufband, das mehr bietet, als der Preis vermuten lässt. Klar, es ist kein High-End-Gerät und hat seine Schwächen, aber für den Heimgebrauch absolut empfehlenswert.
Für wen ist es geeignet? Laufanfänger, Gelegenheitsläufer und alle, die wetterunabhängig trainieren möchten. Ambitionierte Läufer mit hohen Ansprüchen sollten eher zu teureren Modellen greifen.
Mein Fazit: Für 599€ ein echter Tipp – ich würde es wieder kaufen!